Gästebuch Archiv 2013 bis 2017

Lieber Achim, alles Liebe und Gute zu deinem Geburtstag. Endlich wird es wahr und ich kann zu deinem Konzert am 24.04.2015 kommen. Es war mir bisher nicht möglich. Vielleicht erinnerst du dich ja etwas an mich, 1960 Evangelisches Hospital Neuenkirchen.Deine Zeit war aber nur von kurzer Dauer . Ich war schon immer sehr von deiner Musik angetan. Ich freue mich riesig auf dein Konzert. Ganz liebe Grüße Erika

Lieber Achim,
zum Geburtstag wünsche ich Dir so viel Gutes und Schönes wie nur auf einen silbernen Kahn passt.
Wie lange sitz ich nun schon vor diesem weißen Blatt Papier. Hab angefangen den Brief zu schreiben, ihn zerrissen und weggeschmissen. Wie oft, ich zähle nicht mehr. Hab so viel zu sagen, mein Hirn schlägt Purzelbäume, und nichts passt.
Mein Blick geht an die Wand vor mir, wo all Deine Tourplakate hängen, alle stolz gerahmt mit Deinem Autogramm. Damals bei meinem ersten Konzert von Dir, da wagte ich am Ende nicht, mich vom Fleck zu rühren, wünschte mir nur, dass jemand die Welt anhält, damit alles so bleiben kann wie in diesem Moment. Und so ist es jedes Mal, bis heute, egal wo, in Bad Zwischenahn, Bochum, Castrop-Rauxel, Dortmund, Düsseldorf, Duisburg, Halle, Kiel, Köln, Krefeld, Mannheim, Marl, Mülheim, Neuss, Recklinghausen, Stuttgart, Wuppertal und natürlich erst recht in Hamburg, Hamburg, Hamburg ... Du warst schon eine Ewigkeit unterwegs. Aber fremde Städte sind auch gut für Dein Blut.
Warum Achim Reichel? Es ist wie mit der Mary Ann. Es gab so viele Schiffe, so schön und so groß, doch die Mary Ann, die ließ ihn nicht los. Und das ist so seit 36 Jahren.
Wegen der Musik? Ja, natürlich, die Musik ist toll! Es ist mir absolut unmöglich bei der Musik still zu sitzen. Ob „Hart am Ball“ oder „Meine Seele“, es geht nicht.
Aber das ist nicht alles. Sind es die Texte? Ja, natürlich, die Texte sind oftmals eine Offenbarung, sie sind überraschend, mal lustig, mal melancholisch, mal zornig, mal voller Liebe, mal weise, mal herzlich, mal strotzen sie vor Lebensfreude, Lebenslust, oft zieht ein lippenstiftroter Faden vibrierender Erotik durch die Zeilen.
Aber das ist nicht alles. Was denn? Ist denn da noch mehr? Oh ja! Das Album „Fledermaus“ hast Du Jörg Fauser gewidmet weil er Deinen „Liedern eine Sprache gab mit mehr als nur Worten“.
Das ist es! Lieder, deren Texte aus mehr als Worten bestehen. Im Herzen entstehen Bilder. Bilder, die Gefühle wecken. Bebilderte Musik, die die Seele berührt, ist Musik, die bewegt. Die mich so sehr bewegt, dass ich nicht still sitzen kann.
Wie Du in Deinen Liedern mit ähnlichen Worten völlig gegensätzliche Bilder und Stimmungen entstehen lässt, das ist große Kunst. Die Möwen schrein sich heiser im „Spieler“, und ein Möwenschrei fliegt vorbei „In der Hängematte“. Hier die einsame Verzweiflung, da die wohlige, selbstsichere, in sich ruhende Sehnsucht. So weit lässt man uns nicht oft ins Herz der Dinge sehen.
Ach, jetzt bin ich doch irgendwie sentimental geworden. Das wollte ich gar nicht. Ich wollte Dir von Glück und Dankbarkeit berichten, die ich mit Deinen Liedern erlebe für immer und immer wieder. Ich bin froh und glücklich, das Werk eines Künstlers begleiten zu dürfen, der sich immer treu bleibt und sich doch immer wieder neu erfindet.
Es ist lange nach Mitternacht, und die Musik ist verstummt. Dies ist die Stunde aller ungeschriebenen Lieder, es ist keine gute Stunde um noch wach zu sein.
Drum schließe ich hier mit meinen herzlichsten Glückwünschen zum neuen Lebensjahr.
Wir sehen uns hier und da im April.
Susanne