Schön war es doch - Das Abschiedskonzert
Am 28. Januar 2024 feiert Achim Reichel seinen 80. Geburtstag und blickt dabei auf eine beispiellose Karriere zurück, die in Deutschland ihresgleichen sucht.
Zu diesem Anlass lässt er es sich nicht nehmen, das beeindruckende Live-Album »Schön war es doch - Das Abschiedskonzert« zu veröffentlichen.
Das Album präsentiert eine achtköpfige Besetzung mit neuen Arrangements und einem Repertoire, das von Bläsern geprägt ist. Dabei dürfen Titel wie »Der Spieler«, »Regenballade«, »Auf der Reeperbahn nachts um halb eins« oder »Aloha Heja He« natürlich nicht fehlen.
Als besonderes Highlight enthält die neue Veröffentlichung den Bonustitel »Aber schön war es doch«, in dem Achim Reichel mit seiner unverkennbaren Art dem Original von Hildegard Knef eine ganz eigene Note verleiht und neue Akzente setzt.
»Schön war es doch - Das Abschiedskonzert« erscheint am 26. Januar 2024, zwei Tage vor Achim Reichels 80. Geburtstag, als 2CD und 3LP Vinyl.
Das Album bietet insgesamt 22 Titel, die die beeindruckende Karriere von Achim Reichel gebührend würdigen.
Achim Reichel läuft noch einmal zur Höchstform auf
RHEIN-NECKAR-Zeitung
Tief im Norddeutschen verwurzelt
LÜBECKER NACHRICHTEN
Achim Reichel feiert das Leben
WAZ
Das Leben als Abenteuer erlebt
Main Echo
Romancier unter den Rockmusikern
NW
Ganz frisch und unverbraucht
Hessische Allgemeine
Ein Aufrechter: Achim Reichel auf Abschiedstour
HAZ
Der Spieler verabschiedet sich
KR
Zum Abschluss gibt es stehende Ovationen
Osnabrücker Rundschau
Beseeltes Konzert
NOZ
Stimmungsvoller Abschied eines Rock-Veterans
Braunschweiger Zeitung
Literarische Volksbildung
Achim Reichel in der Alten Oper - FAZ 25.03.2024 - Von THORSTEN WINTER
Auf der Bühne stehen geschätzte 450 Jahre. Achim Reichel spielt mit seiner Band.
Ein köstlicher Abend mit literarischem Schwerpunkt und Gänsehaut-Minuten.
Da steht er am Bühnenrand, breitet die Arme aus und fragt mit krauser Stirn: Musste er wirklich 80 werden, um eine China-Tournee angeboten zu bekommen? Die Frage ist so berechtigt wie rhetorisch: Ist eben so. Dank der chinesischen Version von Tiktok hat es Achim Reichels „Aloha heja he“, sein Sommerhit von 1991, zum Millionenklicker im Reich der Mitte geschafft, ohne das Wissen und Zutun des ersten internationalen Rockstars aus Deutschland. An diesem Abend ist China weit, der Mann mit dem Bürstenhaarschnitt und dem verschmitzten Lächeln spielt im Rahmen seiner „Schön war es doch“-Tour im Mozartsaal der Alten Oper. Er fängt pünktlich an. Aber nicht, weil er früh ins Bett will. Der Abend wird länger dauern.
Achim Reichel, ehedem mit seinen Rattles eine Beat-Größe hierzulande und in England unterwegs mit den Rolling Stones, ist wieder in Frankfurt. Jener Stadt, in die ihn und seine Jungs zu Anfang der Sechzigerjahre die erste große Reise von Hamburg ins Binnenland führte. Da haben sie in einem Club namens „Arcadia“ gespielt. „Weiß das noch jemand?“, fragt er grinsend ins Publikum und erntet Lacher. Wobei: Der eine oder die andere auf den gut gepolsterten Stühlen vor der Bühne könnte ihn damals gesehen haben. „Wir haben uns über euren Slang amüsiert“, schiebt er hinterher. Dann klingt es nach einem entspannten Aufgalopp mit den „Fliegenden Pferden“ erstmals rockig. Der Jubilar tauscht die Westerngitarre gegen eine Stratocaster, der Mann rechts neben ihm die Pedal-Steel gegen eine Telecaster.
Mit Dank an Jörg Fauser
Reichel singt „Der Spieler“, ein Kurzdrama, geschrieben von Jörg Fauser. Dieser Frankfurter Bub hat dem Hamburger so manchen Text geliefert, und es wären sicher mehr geworden, wäre Fauser nicht 1987 einen Tag nach seinem Geburtstag in München über eine Autobahn gelaufen, was er nicht überlebte. „Jörgy-Boy, ich verdanke dir sehr viel“, huldigt ihm Reichel. Andererseits nötigte ihn der Unfalltod des Freundes, selbst zu texten. Und das über die Jahrzehnte mit erheblichem Erfolg.
Vor allem aber hat Reichel von sich reden gemacht, indem er Texte deutscher Dichter vertonte. „Sophie, mein Henkersmädel“ von Christian Morgenstern und die Gänsehaut erzeugenden Nordsee-Balladen „Trutz Blanke Hans“ von Detlev von Liliencron und „Nils Randers“ von Otto Ernst etwa. Auch an diesem Abend pflegt der Musiker diese angenehm eingängige Art literarischer Volksbildung. Anders als in früheren Jahren begleiten ihn nicht Fiddle, Akkordeon und E-Piano, sondern Südseeklänge aus der Pedal-Steel-Guitar und drei Bläser, die wie die anderen Musiker ihr Handwerk verstehen und für Soli viel spontanen Applaus bekommen, der Schlagzeuger arbeitet nur mit den Händen. Die Instrumentierung begünstigt die sehr lässige und dabei konzentrierte Spielweise. Sie passt gut zum Alter der Musiker: Auf der Bühne stehen geschätzte 450 Jahre.
So pflegt Reichel seine Stimme mit Wasser statt wie vor einigen Jahren in der Batschkapp mit Bier. Der begabte Conférencier singt das gesamte Konzert hindurch beeindruckend kraftvoll und lässt genügend Raum für den Hallengesang – bei „Steaks und Bier und Zigaretten“ zum Beispiel. Als bei „Aloha heja he“ ungezählte Armpaare von links nach rechts schwenken, sieht das ein bisschen aus wie Seniorenturnen. Aber schön ist es. Und wer nach zwei Stunden und 35 köstlichen Minuten nicht genug hat, löst Kreuzworträtsel. Die ganzeNacht.